Geistliche Erfahrung in der Gruppe, mit Lehm oder Knetmasse

Material:
Modelliermasse z.B. „EFA Plast“ (in der Luft trocknende Masse aus der Hobbyabteilung), bei Zimmertemperatur, damit sie sich besser formen lässt, 1 kg für 4 bis 6 Teilnehmer; 6 Tischsets oder Plastiktüten, um den Tisch zu schützen; kleine Becher mit Wasser um die Masse anzufeuchten oder zu glätten; ein grosses Blatt Zeichenpapier um die Ergebnisse zu sammeln und aufzustellen; CD mit leiser Musik; die ganze „Übung“ findet in der Stille statt.

Zeit: Zwei Einheiten von 30 Minuten planen und eine Einheit von 15 bis 30 Minuten für einen Austausch in der Gruppe.

PERSÖNLICHE ZEIT
Die Teilnehmer werden eingeladen, sich auf eine vielleicht ungewohnte und neue Erfahrung einzulassen und sich überraschen zu lassen. Es geht NICHT darum, ein Kunstwerk zu schaffen sondern mit sich geschehen zu lassen, in Stille, sich von innen leiten lassen. Wichtig ist, eine Erfahrung zu ermöglichen, ganz einfach.

Die Teilnehmenden haben 30 Minuten zur Verfügung um den kleinen Block Knetmasse zu zähmen, zuerst zu einer Kugel; danach gestalten die Finger, am Besten mit geschlossenen Augen, ohne besondere Absicht … einfach nach der eigenen Inspiration, je nach dem, was sich ergibt… (Sich auf keinen Fall stressen um ein „Thema“ auszudrücken!) Das „Ergebnis“ hängt von dem je eigenen inneren Werdegang ab. Es geht nicht darum zu beurteilen, sondern vorbehaltlos anzunehmen was sich gestaltet hat. Die Teilnehmenden wählen sich einen Ort im Zimmer aus, an dem sie sich für die persönliche Zeit wohlfühlen. (Das Nicht-beobachtet-werden erleichtert den persönlichen Prozess...)

GEMEINSAME ZEIT
Die Teilnehmenden versammeln sich um einen Tisch und stellen ihr „Ergebnis“ vor sich hin. Sie werden eingeladen, ihr „Werk“ auf das grosse Blatt in die Mitte zu legen und nach und nach, immer noch in STILLE, zusammen eine GEMEINSAME KREATION auf zu stellen. Es wird Acht gegeben, dass kein „Werk“ verformt oder um-modelliert wird; man nimmt sich Zeit, reihum das eine oder andere Objekt anders hin zu stellen; durch Versuch und Irrtum findet das Ganze allmählich eine harmonische Zusammensetzung, die durch Konsens entsteht.

Nachspüren: Ist die „Aufstellung“ für mich stimmig? Für uns alle?
Zwei Minuten warten.

AUSTAUSCH
Wie ist die Erfahrung erlebt worden?
  Wie habe ich die persönliche Zeit erlebt? Die Methode? Was habe ich entdeckt?
  Wie habe ich die gemeinsame Zeit erlebt? Was hat mich interpelliert?
  Welche inneren Bewegungen habe ich verspürt?
  Konnte ich dem gemeinsamen Endergebnis innerlich (ganz) zustimmen?

Edith Schuller und Jocelyne Wanderscheid - Februar 2005

Edith SCHULLER
Jocelyne WANDERSCHEID
14. Juli 2018
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